Der Stellplatz in der Tiefgarage kostete uns für ca. 8 Stunden 4,50 € nach Ermäßigung. Ob es in der Straße mit kostenpflichtigen Parkplätzen billiger ist, darf bezweifelt werden.
In der Kernzeit von 10-22 Uhr.
Tageskarte am 05.08.16 für die Sauna 17,50 € - ein mehr als fairer Preis. In der Ferienhochsaison gab es zudem den Sommernachlass: Tageskarte zum Preis des 4-Stunden-Tarifes, also nur 14 €, sehr fair. Von sich aus erklärte die Dame das Prozedere, toll. Bezahlt wird erst zum Schluss.
Männer und Frauen können sich gemeinsam umkleiden, (wenn auch kleine) Kabinen sind vorhanden.
Innen: Sanarium 60 °C, Rosensauna 85°, Zitronensauna 80°, Dampfbad 47°
Außen: Blockhaussauna 95 °C auf der Hauptebene und eine solche mit 90° auf der Dachterrasse, Kaminsauna 110°
In den heißen Saunen verbrennt man sich buchstäblich die Fußsolen. Das ist schon Körperverletzung! An der falschen Stelle gespart geizt man in die Investition von Fußmatten. Die Gäste nehmen es gelassen und laufen mit den Badelatschen direkt bis auf die Holzbänke, wo andere ihr Badetuch hinlegen. Das Personal ficht das nicht an.
Sehr unterschiedlich in der Kommunikation. Während die erste Dame die Gäste nett ansprach und sogar den Hauch einer Einweisung von sich gab, waren die beiden folgenden Aufgießerinnen der Inbegriff von Schweigsamkeit. Diese Wortmeldungen zwangen sie sich ab:
„Guten Tag!“
„Mango“
„Bitte schön“
Professionell ist das bei weitem nicht. Kundenorientiert schon gar nicht. Mit Vornamen vorgestellt hat sich übrigens keine. Die Aufgussleistung an sich war nicht sonderlich besser. Alle 3 hatten ein und dieselbe Wedeltechnik; kein Handtuchschlag zuviel, alles war genau abgezählt – insbesondere bei den Schweigerinnen.
Aufgüsse finden allein in einer Sauna statt. Mitgebracht wird ein voller Kübel, der restlos geleert wird, aber dennoch kein Erlebnis hinterlässt. Die Sauna ist für einen Eimer zu groß. Zudem hat der Ofen nur rechts Temperatur; die Damen gießen auch nur dorthin. Links ist er zu kalt für den Aufguss.
Auch hier ist den Gästen gänzlich unbekannt, dass Klatschen nach dem Aufguss völlig out ist:
Bei der Preisklasse unüblich reichte man sogar Orangenscheiben nach dem Aufguss - vorbildlich mit Zange in die Hand der Gäste.
Innen und außen ausreichend; der Außenpool ist auch im Sommer warm – im Sommer schien uns das unangemessen warm, sucht man doch eher Erfrischung als Wärme. Tauchbecken und ein langer Kneipgang runden die Erfrischungsmöglichkeiten ab.
Im Obergeschoss wartet eine wahre Perle auf die Ruhe suchenden Gäste. Gut belüftet, mit sehr bequemen Ruhemöbeln, Leselampen und sogar Zeitschriften ausgestattet, verwunderte nur die ungünstige Position der Uhr – ein Schildbürgerstreich. Die Uhr gehört über die Tür, so dass jeder sie im Raum einsehen kann und nicht nur 50% der Gäste. Das war’s leider schon an Ruheplätzen.
Wir legten zwar einen Obsttag ein, konnten aber eine mehr als üppige Karte mit fairen Preisen als Erkenntnis mit nach Hause nehmen.
Hier offenbart sich das faule Ei, dass die Architekten den (wohl seinerzeit völlig unwissenden) Betreibern als lebenslange Last ins Nest legten und so für ein Ärgernis sorgten. So wie neben dem Handtuch auch Ruhe zur Sauna gehört, erfährt der Saunagast hier den vollen Lärm der Badespaßanlage, die nur durch einen Bretterzaun vom Außenbereich der Sauna getrennt ist. Jede Art von durchaus verständlichem Gekreisch und Gejohle dringt ungebremst an die Ohren der Saunagäste. Selbst in der Rosensauna ist man vor dieser Geräuschkulisse nicht verschont. Da trösten auch nicht der schöne Außenpool und die traumhafte Dachterrasse mit ihrem Whirlpool. Dort ist es sogar noch lauter.
Der Straßenlärm gerät ob des Lärmes aus dem Spaßbad schon zur Randnotiz.
Dem Lärm noch die Krone aufsetzend wurde auf der Dachterrasse sogar noch ein Handybereich eingerichtet, so dass die ewig Mitteilsamen auch hier ihrer Last frönen können. Der Ruhe suchende Gast ist da nur ein unwichtiges Kollateralopfer. Dessen unbeeindruckt lief bei unserem Besuch ein Gast fortwährend telefonierend durch die Anlage. Das unqualifzierte Personal nahm hieran keinen Anstoß. Sinnvoller scheint es, den Raucherbereich nach oben zu legen.
Auf der Dachterrasse und im Ruheraum fehlen Möglichkeiten zum Aufhängen von Handtüchern.
Der tadellose Dusch- und WC-Bereich ist zwar schon aus älteren Zeiten, besticht aber durch hygienefreundliche Saloon-Türen; Lob! Auch die Preispolitik muss gelobt werden. Der Aufpreis für das Parken muss dem fairen Eintrittspreis gegenüber gestellt werden.
Selten war eine Anlage so widersprüchlich. Während mit wenigen Euro die Saunen für die Gäste erträglich hergerichtet und das Personal geschult werden kann, ist das Ruheproblem nahezu unlösbar; es sei denn der Nachbar verkauft sein braches Grundstück. Der Name Thüringensauna verspricht landesweite Spitzenleistungen sowohl in Quantität als auch Qualität. Beide Ansprüche konnten und können beim besten Willen nicht erfüllt werden, da die innerstädtische Anlage mit solchen auf der grünen Wiese nicht konkurrieren kann.
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