Ausreichend kostenfreie Parkplätze. Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung haben einen bevorzugten Parkplatz in der Nähe des Einganges (Schranke). Die Wege sind eben und lassen sich gut mit der Rolltasche belaufen.
Täglich von 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Am 14.11.2022 (Montag) betrug der Eintrittspreis für die Sauna inklusive Therme 26,40 €. Das Leistungsangebot war an diesem Tag eingeschränkt. Weiter dazu später unter Sonstiges. An der Theke sind 2 Kassen, allerdings herrscht keine Schlangenordnung. Jeder stellt sich dort an, wo er es für richtig hält und hat möglicherweise Pech, wenn – wie geschehen – Gäste für ihren dreiwöchigen Urlaub Massagen buchen möchten. Der Checkin-Prozess könnte an dieser Stelle professioneller organisiert werden. Wer fragt, wird auch hervorragend eingewiesen. Das Drehkreuz durchquert man mit einem leichten Chipband, dass auch in der heißen Sauna sehr gut zu tragen ist.
Männer und Frauen kleiden sich gemeinsam aus und wieder an. Die klassischen Durchlauf-Kabinen sind ausreichend groß und die üblichen Schränke befinden sich gleich direkt dahinter. Wer die Nummer seines Schrankes vergessen haben sollte, kann diese später an einem Gerät nahe der WC-Türen abrufen. Durch die WC- und Duschanlagen gelangt man in das Thermalbad. Sich linkshaltend läuft man am Gastronomiebereich vorbei und sieht dann schon auf der Gegenseite den Eingang zum Sauna-Bereich. Auch hier ist wieder das Drehkreuz zu durchqueren.
Im Innenbereich finden sich ein Dampfbad mit 45°, eine farbenfrohe und akustisch angenehme 70°-Sauna, eine 60°-Sauna und die 90°-Aufgusssauna. Im Außenbereich sind eine 80°- und eine 70°-Sauna. Am Tag des Besuches war die Dampfsauna erst ab 12:00 Uhr verfügbar (geöffnet wird um 10:00 Uhr), die 60°-Sauna im Innenbereich als auch die 70°-Sauna im Außenbereich waren geschlossen. Begründet wurde dies mit dem sogenannten Energienotstand. Dazu weiter unten unter Sonstiges.
Die geöffneten Saunen vermittelten durchweg einen guten bis sehr guten Eindruck. Eine große Katastrophe war indes das Dampfbad. Über die 45° kann man durchaus streiten. 50° wären besser. Was aber überhaupt nicht akzeptabel ist, sind die kalten Sitzbänke. Unfassbar! Welch architektonische Fehlleistung. Da sitzt man in der Dampfsauna und hofft, dass der kaum warme Dampf endlich auf der Haut einen Film hinterlässt und hat währenddessen Sorge, dass man sich eine Blasenentzündung einfängt. Andere Gäste waren an dieser Stelle schon schlauer und haben ihre Badelatschen unter den Po gelegt. Aufgrund der Kälte in der Dampfsauna kam anstelle von Freude eher Wut auf.
Der erste Aufguss fand um 11:00 Uhr in der Außensauna (80°) statt. Die dort praktizierte Routine des an diesem Tag allein wirkenden Aufgießers erstreckte sich über alle weiteren Aufgüsse des Tages und war nüchtern, wenig empathisch und alles andere als interessant. Wichtigstes Utensil des Aufgusses war ein kleines 40 × 40 großes Fähnchen, mit dem den Gästen fünfmal zugewedelt wurde. Auf den oberen Bänken ist hiervon kaum etwas mit zu bekommen.
Außer dem bekannten Abschlagen mit einem größeren Handtuch kamen keine weiteren Wedeltechniken zum Einsatz. Tatsächlich war das Abschlagen beim heißesten Aufguss des Tages sehr unangenehm, da der Abstand zwischen dem Aufgießer und den Gästen zu gering war.
Am Besuchstag hatte man den Eindruck, dass 90 % der Gäste Franzosen sind. Mit großer Freude wurde registriert, dass diese sich während des Aufgusses derart vorbildlich ruhig verhalten, dass man sich als deutscher Gast schon schämt, erinnert man sich an das laute Gequatsche von deutschen Gästen in einem sogenannten Ruheaufguss in anderen Thermen.
Auch hier gilt dieser Grundsatz:
Im Saunabereich war tatsächlich nur eine warme Dusche ausfindig zu machen. Alle anderen Duschen waren kalt. Zugegeben war eine Dusche defekt. Aber ein solcher Makel muss zügig repariert werden. Abkühlungsmöglichkeiten gab es insgesamt ausreichend. Auch einer Eimerdusche war dabei.
Gegenüber den Saunen im Innenbereich öffnet sich ein weitläufiger Ruhebereich, der allerdings akustisch vom übrigen Bereich nicht getrennt ist. Hier würde eine Glaswand (zugegeben teuer) den Ruhebereich deutlich aufwerten.
Der links davon befindliche Ruheraum bot Licht und Schatten. Während die helle Beleuchtung sehr gut zum Lesen war, boten die Liegen den schlechtesten Bequemlichkeitsfaktor der gesamten Anlage. Wer hier nicht ausreichend Handtücher von zu Hause mitgebracht hat, ärgerte sich bald über die Unbequemlichkeit dieser Liegen, die (mit Auflagen) in den Außenbereich gehören. Sehr schlecht war auch die Belüftung in diesem Raum. Muffige, verbrauchte Luft führte zur schnellen Ermüdung. Offensichtlich mangelt es diesem Raum an Sauerstoffzufuhr. Fenster konnten aufgrund der vorhandenen Lüftungstechnik nicht geöffnet werden.
Ein weiterer Ruhebereich befindet sich in der Nähe der Dampfsauna in einem Seitenflügel. Vorteil hier: wer sich auf einer dieser Liegen niederlässt, schaut nach draußen und hat keine Gäste im Rücken wie das bei den anderen Räumlichkeiten der Fall ist. Hier wäre eine Zwischentür angebracht, um diesen Raum in einen Ruheraum zu verwandeln. Dunkelheit ist hier gegeben.
Direkt vor dem Eingang zum Saunabereich befindet sich der Gastronomiebereich. Der Saunagast kann im Bademantel einfach zur Tür hinaus und sich an einem der kleinen Tische niederlassen. Die jungen Mitarbeiter sind super freundlich und stets bemüht den Gästen ihre Wünsche von den Lippen abzulesen.
Wer andere Häuser und deren Gastronomie gewohnt ist, wird erstaunt feststellen, dass die Karte sehr überschaubar ist. Wie immer dominieren bei den kleinen Speisen solche mit Fleisch. Der verzerrte Fitnessteller mit Thunfisch für 15,30 € war wirkliche Spitze. Er war zwar schon zubereitet (zu spüren an der einheitlichen kühlen Temperatur aus dem Kühlschrank), aber sehr umfangreich, mit Liebe zubereitet und sättigend.
Möglicherweise ist es sehr knappe Speisenangebot auf die Gästestruktur zurückzuführen. Kurgäste speisen im Kurhaus und Franzosen sind sicherlich Besseres gewohnt als deutsche Schnellküche in einer Therme. Insofern soll die kleine Karte auch nicht zu einem Punktabstrich führen. Bezahlt wird bar oder mit dem Chipband.
Die überschaubare Außenanlage steht voll und ganz im Zeichen der Natur. Keine aufwändige Garten- und Landschaftstechnik, sondern Einfachheit – und zwar im positiven Sinne – sind das Markenzeichen der Außenanlage. Hier hält es sich auch im Sommer gut aus. Viele Bäume versprechen Schatten sowohl für Mensch als auch Tier. Nicht unerwähnt bleiben darf der Außenpool.
Das Streichen von Leistungen bei unverändertem Eintrittspreis aufgrund des sogenannten Energienotstandes ist sicherlich für jeden verständlich. Andererseits muss auch erwähnt werden, dass solche Anlagen sehr, sehr langfristige Versorgungsverträge geschlossen haben, und in der aktuellen Zeit oft noch von den günstigen Preisen profitieren, die für fünf oder zehn Jahre und mehr abgeschlossen wurden. Tatsächlich bedeutete aber der reduzierte Leistungsumfang für die meisten Gäste keine tatsächliche Einbuße.
Dem Saunabereich der Therme fehlt eine Seele. Der Aufgießer spoolt seine Leistungen routinemäßig ab, ist aber ansonsten nicht präsent. Durch den vor dem Eingang des Saunabereiches liegenden Gastronomiebereich fehlt es der Anlage auch an einer kleinen Bar, die sonst das Zentrum einer solchen Anlage darstellt und zwangsläufig zu sozialen Kontakten zwischen Aufgießern, Gastropersonal und Gästen führt. Eine solche Möglichkeit bietet dieser Saunabereich nicht. Die Gäste sind also auf sich allein gestellt.
Wieder einmal zeigt sich, dass höchste Investitionen in tollste Materialien nicht das Entscheidende sind, ob eine solche Anlage wirklich erfolgreich ist. Auch wertvolle Mitarbeiter mit sozialen Skills sind wichtig. Hier hat diese Anlage noch deutlichen Nachholbedarf.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, auch wenn ein Preis von 26,40 € in der Woche für viele schon eine Herausforderung ist. Fairerweise muss erwähnt werden, dass es Rabattierungsmöglichkeiten gibt. Wenn hier nicht die volle Punktzahl vergeben werden kann, liegt das an den Mängeln in der Dusche, das völlig inakzeptable Dampfbad und den Aufgüssen, die leider nur etwas weniger als Durchschnitt sind: