14542 Werder, Therme

Einmal mehr hat es sich als wichtig erwiesen, vor dem Besuch der Therme die Website zu besuchen. Dort findet der aufmerksame Leser die wertvolle Information, dass die Parksituation“ schwierig“ ist. Zu dem üppigen Eintrittspreis (siehe weiter unten) gesellte sich in einer ungünstigen Situation noch der Preis für das Parken. Was bei anderen Anlagen Service ist, muss hier teuer bezahlt werden. Der Tagespreis für den Parkplatz schlägt mit 3 € zu Buche.

 

Allein kostenfrei kann man in einem kurzen Abschnitt zwischen der Therme und dem 1. Fußgängerüberweg in der Straße finden. Hinter dem Zebrastreifen (die Therme im Rücken befindlich) liegt das Wohngebiet. Dort darf nicht geparkt werden bzw. besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug abgeschleppt wird. Wer also früh erscheint – wie wir – kann Glück haben und einen kostenfreien Parkplatz ergattern.

 

Im Kern 24/7 von 9 bis 24 Uhr

Am 04.12.2023 (ein Montag!) haben wir pro Person 40 € bezahlt! Trotz politisch verursachter Energiekrise ein unverfroren hoher Preis. Die Erwartungshaltung ist entsprechend hoch. Erfüllt wird diese durch die bequemen, rasch und sich weit öffnenden Türen, nachdem das Chipband auf den Sensor gelegt werden.

 

Männer und Frauen kleiden sich gemeinsam aus und wieder an. Umkleidekabinen waren nicht zu erkennen. Zwischen den üblichen Spinden befanden sich leider keine Bänke, auf denen man die Tasche ablegen oder sich setzen konnte. Die Nummer für den Schrank sollte man sich merken. Ein Lesegerät, an dem man die eigene Nummer später ablesen konnte, war nicht zu finden.

 

Auf eine Darstellung der einzelnen Saunen soll an dieser Stelle verzichtet werden.

 

Die Saunen vermittelten durchweg einen sehr guten Eindruck. Im Hamam roch es ein wenig muffig. In der russischen Banja fragt man sich, warum auf der rechten Seite die Sitzbank nur unvollständig montiert wurde. Ging da plötzlich jemandem das Holz aus?

Zugunsten einer praktisch nicht unbedingt notwendigen LED-Beleuchtung war es in einigen Saunen nicht möglich auf der obersten Sitzbank das Handtuch hinter die Rückenlehne zu klemmen.

 

Die Qualität war unterschiedlich und hatte ihre Ursache in den einzelnen Aufgießern. Am Vormittag und frühen Nachmittag hatte ein älterer Aufgießer die Regie inne. Seine Bekleidung als auch sein Verhalten sollten wohl Yin und Yang zum Ausdruck bringen, vermittelten aber eher das Bild des gelebten Widerspruches. Es interessierte ihn überhaupt nicht, ob die Gäste einen ruhigen und besinnlichen Tag verbringen wollten; er erschreckte mit seiner lauten Begrüßung und der Aufforderung zum lauten Dialog 99 % der Gäste. Ebenso begriff er nicht, dass er in der Sauna mit den 1001 Lichtern sich der Atmosphäre dieses Raumes zu unterwerfen hat, die eben Ruhe und Entspannung zum Thema hat. Auch hier war im Lautstärke und Jubel wichtig.

 

Deutlich mehr Feingefühl hatte indes der junge Aufgießer mit Migrationshintergrund – Hut ab! Die besten Aufgüsse des Tages gab jedoch am Nachmittag und frühen Abend André.

 

 

Kritisch hinterfragt werden muss die hier übliche Praxis, dass bei simplen Aufgüssen die Sauna zuvor für 15 Minuten gesperrt wird. Wenn 99 % der Thermen in Deutschland auf solch eine Praxis verzichten, fragt man sich warum diese Anlage mit fragwürdigen Argumenten so etwas praktiziert. Insbesondere deswegen ist diese Frage berechtigt, weil der Tag auch gezeigt hat, dass es auch ohne diese Sperrung sehr gute Aufgüsse geben kann. Es scheint, als würde eine Person hier seinen Willen durchsetzen und niemand wagt es zu widersprechen.

 

 

In der russischen Banja gab es auch einen Aufguss mit Birkenzweigen, bei dem am Ende die Gäste mit dem Birkenzweig abgeschlagen wurden. Es ist schon sehr ermüdend immer wieder die gleichen groben Fehler zu sehen und schweigen zu müssen. Auf der Website hier wurde schon mehrfach das Thema erörtert und soll daher an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden.

 

 

Ein kleiner Höhepunkt war der Aufguss in der Sauna im Außenbereich, die ansonsten geschlossen ist. Das Gros der Gäste fühlte sich hier gut unterhalten; auch den Theaterkünsten des oben genannten älteren Aufgießers soll an dieser Stelle Respekt gezollt werden.

 

 

Auch hier gilt dieser Grundsatz:

 

Für die gesamte Anlage und natürlich auch für den Bereich der Duschen etc. ist festzuhalten, dass an nichts gespart wurde. Hier darf der Gast wirklich viel erwarten. Ein besonderes Highlight ist die unmittelbare Lage an der Havel, den sich die Anlage in Gestalt eines sehr weiten Stegs zu Nutze machte und an dessen Kopf auch die Möglichkeit schuf sich in relativer Sicherheit unmittelbar in der Havel abzukühlen.

 

Auch in diesem Bereich wurde nicht gespart. Tatsächlich findet der Gast aber nur im Außenbereich oberhalb der großen Event-Sauna und im 2. Obergeschoss des Haupthauses im hinteren Bereich wirklich Ruhe. Im Erdgeschoss des Haupthauses als auch im großen Ruhebereich im 2. OG herrscht immer eine gewisse Lärmkulisse. Im 2. OG fragt man sich, warum denn zwischen dem Gastronomiebereich und dem Ruhebereich keine akustische Trennung vorgenommen wurde.

 

 

Überall liegen die Gäste sehr bequem. Bei dem Preisniveau hätte der Gast allerdings erwarten dürfen, dass auch Decken bereit liegen. Zu fortgeschrittener Stunde war dann auch zu erkennen, dass die dekorativen Lampen nur unzureichend Licht zum Lesen geben. Schade.

 

Auch bei winterlichen Temperaturen kann sowohl im Außenbereich als auch Innenbereich direkt aus dem Wasser heraus kulinarischen Gelüsten gefrönt werden. Angesichts des exorbitanten Preisniveaus haben wir an diesem Tag nichts konsumiert.

 

Alles wirkt sehr gepflegt (auch in der Winterzeit); auch der Schnee wurde im erwartbaren Umfang geräumt.

 

Das Personal hatte in mehreren Situationen Gelegenheit ein perfektes Verständnis für Dienstleistungen unter Beweis zu stellen; sehr lobenswert! Gäste mit Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates werden es zu schätzen wissen, dass diese Anlage mit einem Fahrstuhl ausgestattet ist. Wünschenswert wären mehr Uhren.

 

Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aus unserer Sicht nicht. 40 € unterhalb der Woche sind deutlich zu viel. 32-35 € wären aus unserer Sicht ein angemessener Preis. Demgegenüber muss eingeräumt werden, dass an diesem Montag so viele Gäste da waren, dass man beim Aufguss rechtzeitig erscheinen musste, um einen Platz zu erhalten. Der Preis scheint also die Gäste hier nicht abzuschrecken.

 

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