Männer und Frauen ziehen sich getrennt aus und an. Mit dem Schlüsselband geht man zuerst zu einem zentralen Monitor und hält das Schlüsselband vor den Sensor, damit das einem persönlich zugewiesene Fach angezeigt wird. Man kann sich also keinen Schrank aussuchen. Als unschön muss konstatiert werden, dass sich nahezu keine Ablagemöglichkeiten im Umkleidebereich befinden.
Anders als das Schlüsselband für den Schrank mit der Bekleidung einschließlich Zugangsmöglichkeiten und dem Aufbuchen von Speis und Trank ist der gesonderte Schlüssel für das Wertfach, das sich leider direkt am Empfang befindet und nicht im Saunabereich, noch aus dem letzten Jahrhundert und einer Anlage wie dieser nicht würdig.
Hier sollte der Gast darauf achten, nicht irgendein Fach auszuwählen, sondern ein solches, bei dem der Schlüssel in einem kleinen Kunststoffbehälter eingeschoben werden kann. Andere Schlüssel ohne Zubehör werden unweigerlich am Tag zu einer permanenten Belästigung durch Pieken und Aufheizen.
Innenbereich: Balinesische Kräutersauna 90°, Finnische Sauna 90°, Tibetanische Meditationssauna 60°, Amazonassauna 60°, Südtiroler Hüttenzauber Sauna 80°
Außenbereich: Kanadische Blockhaussauna 90°
Ferner im Innenbereich: Caldarium, Türkisches Dampfbad, Salzgrotte, Schwitzgrotte von Tikal, Osmanisches Dampfbad, Römisches Laconium, Tepidarium
Nur für Damen: Ägyptische Damensauna mit 90° und 60° und Rosengrotte
Die Vielzahl der Saunen ist schon beeindruckend. Die für den Erstbesucher möglicherweise bestehende Unübersichtlichkeit der Anlage führt zuweilen auch dazu, dass so manche Sauna gar nicht gefunden wird. So haben wir beispielsweise das Tepidarium erst am Ende unseres Aufenthalts gefunden. Hilfreich ist da schon der Übersichtsplan, der sich leider nur am Eingangsbereich der Anlage befindet. Auch die vielen Wegweiser sind notwendig den Erstbesucher auf den richtigen Weg zu führen.
Die Dampfbäder werden in jeglicher Hinsicht dem Anspruch gerecht. Wer sich im Thepidarium niederlassen möchte, sollte auf jeden Fall das Angebot wahrnehmen ein Kissen in den Nacken zu legen, will man
den Platz nicht mitSchmerzen und Krämpfen wieder verlassen. Entgegen anderen Thepidarien (die in der Tat nur sehr spärlich in Thermen zu finden sind) wird der Körper hier mehr in eine sitzende
als denn liegende Position gezwängt. Das empfanden wir als nicht so entspannend; ermöglicht aber gleichzeitig das Lesen. Ebenso könnten die Bänke nach unserer Einschätzung etwas wärmer sein. Auch
ein verströmter Duft wäre schön.
Über die Aufgüsse informiert leider nur eine Tafel, die sich im Eingangsbereich der Anlage befindet. Da dieser Bereich nur dann aufzusuchen ist, wenn man sich etwas aus seiner Tasche nehmen oder sich reinigen möchte, wird der Gast – möchte dieser sich nur informieren – unnötig in diesen Bereich gelotst. Ein Ärgernis, da die Treppe dorthin sehr schmal ist. Warum sind nicht noch an anderen Orten Tafeln, die über die Aufgüsse informieren?
Tatsächlich finden 3 x in der Stunde Aufgüsse statt:
Die Aufgüsse an sich sind stark personenbezogen. Gelobt werden muss auf jeden Fall, dass sich jeder vorstellt und eine entsprechende Einweisung gibt.
An dieser Stelle muss auf jeden Fall das Engagement und der Fleiß der Mitarbeiter lobend hervorgehoben werden. Kritik äußern wir dagegen deutlich an den Arbeitsbedingungen der mit den Aufgüssen betrauten Mitarbeiter. Die oben genannten 3 Aufgüsse im Abstand von 20 Minuten werden von ein und derselben Person durchgeführt. Wir halten das für unmenschlich. Dabei ist es nicht so, dass die Mitarbeiter nach diesen 3 Aufgüssen dann 1 Stunde Pause haben. Nein, sie arbeiten in diesem Rhythmus mehrere Stunden hintereinander weg!
Nach dem Aufguss erhält der Gast oft eine Kleinigkeit. Obststücke werden dabei mit Zange vom Personal angereicht - vorbildlich!
Weniger vorbildlich: Beim 19 Uhr-Aufguss labte sich zwischen den Aufgüssen 2 und 3 ein Mitarbeiter an der Obstplatte für die Gäste. Ein schlechtes Gewissen vermittelte sein Antlitz nicht.
Nur vereinzelte Gäste kennen die oben genannte Regel und klatschen eben nicht nach dem Aufguss. Wie auch in fast allen anderen Anlagen schweigt sich das Personal zum Fehlverhalten des Gros der
Gäste aus. In den Aufgüssen selbst verhalten sich die Gäste überwiegend ruhig. Insbesondere in der kanadischen Blockhaussauna scheint es aber üblich zu sein, dass die Aufgüsse eher locker
sind.
Auch wir können uns dem einen oder anderen lockeren Aufguss durchaus anschließen. So war der Aufguss um 19:00 Uhr mit Popmusik durchaus ein Event, bei dem es Spaß machte dabei gewesen zu sein.
Leider haben auch hier die Blecheimer für den Aufguss Einzug gehalten. Die Kunst diesen geräuscharm zu bewegen, beherrschen nur wenige. Gerade im Klangschalenaufguss von Siggi mangelte es an
dieser Fähigkeit - schade.
Die schönsten Duschen sind nach unserer Einschätzung die Schwallduschen vor der balinesischen Kräutersauna. Im Ranking danach folgt gleich die Schaufelrad-Dusche vor der kanadischen
Blockhaussauna. Als deutlich zu schwach eingestellt empfanden wir die Duschen bei der finnischen Sauna. Sie tröpfeln nahezu.
Insgesamt sind die Duschen gleichmäßig verteilt. Auch die zahlreichen Möglichkeiten Abzutauchen sollten jedem erdenklichen Anspruch gerecht werden.
Der in dieser Preisklasse erwartete Eisspender ist für jeden Gast zugänglich und befindet sich vor
der balinesischen Kräutersauna. Es wird im Übrigen kein Eis während des Aufgusses herumgereicht. Wünschenswert wäre dies vielleicht in der kanadischen Blockhaussauna. Die Aufgüsse in den anderen
Aufgusssaunen sind eher von mäßiger Temperatur.
Wer sucht, wird auch eine Kühlkammer finden.
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