Das Parken ist kostenpflichtig. Am 23.09.2018 haben wir für 7,5 Stunden faire 2 Euro bezahlt. Netterweise wird man beim Auschecken gefragt, ob man geparkt hat. Der Preis wird dann gleich im Bäderhaus bezahlt, sodass das lästige Stehen am Automaten entfällt.
Montag bis Samstag von 10.00 bis 22.30 Uhr
Sonntag von 10.00 bis 20.00 Uhr
Je Person haben wir 29 € bezahlt. Zugegeben ein sehr stolzer Preis. Inklusive Parken ist man dann schon bei 30 € je Person. Bezahlt wird aber erst am Ende des Tages. Zu unserer Überraschung wurde uns eine 14-Tage-Packung aronia +geschenkt, die allein einen Wert von 16 € hat. Leider mussten wir im Nachhinein noch einmal fragen, ob wir nicht zwei Packungen erhalten können, da wir am Ende des Tages ja auch 2 x Eintritt bezahlen. Das war kein Problem, bleibt aber irgendwie als merkwürdiger Nachgeschmack zurück.
Nachdem wir das superleichte Chipband am Empfang erhalten haben, wurden wir noch gefragt, ob wir uns auskennen. Auf unsere Verneinung erhielten wir lediglich einen Lageplan in die Hand gedrückt. Eine freundliche Einweisung, wie sie in anderen Anlagen üblich ist, gab es leider nicht. Auf die Frage, wo‘s denn lang ginge, erhielten wir dann aber doch eine Antwort.
Hinter dem Empfang geht es entweder die Treppe hinauf oder man genießt den Komfort des Aufzuges. Im Umkleidebereich kleiden sich Damen und Herren gemeinsam an und aus. Kabinen sind vorhanden.
Im Obergeschoss befindet sich eine von zwei Aufgusssaunen. Im Erdgeschoss, das leider nur über Treppen erreichbar ist, befindet sich der überwiegende Teil der Saunen:
Aufguss-Sauna, Meditations-Sauna, Edelstein-Sauna, Tepidarium, Laconicum, Blütenbad, Kräuterbad
Wir haben an diesem Tag 3 Aufgießer kennengelernt. Jeder hat professionell gearbeitet. Besonders hervorzuheben ist, dass alle nach dem zweiten Aufguss stets nach dem Befinden der Gäste gefragt haben. Über derlei Fürsorge haben wir uns bisher in kaum einer Anlage freuen können. Auch das Aqua in Walldorf, bei dem wir diesen Service zum ersten Mal kennengelernt haben, ist in diesem Punkt nicht durchgängig konsequent. Allein ein Aufgießer widmet dort seinen Gästen eine solche Aufmerksamkeit. Das Bäderhaus in Bad Kreuznach kann also in diesem Punkt stolz auf sich sein.
Auch in 2 weiteren Punkten waren die Aufgüsse ein Erlebnis: alle Gäste haben sich entsprechend den üblichen Saunaregeln nahezu lautlos verhalten. So konnte jeder den Aufguss genießen. Besonders müssen die Gäste in punkto Klatschen gelobt werden. Nahezu jeder Gast wusste, dass nicht geklatscht, sondern auf das Handbuch geklopft wird. Sehr vorbildlich!
Nach dem Morgenaufguss gab es eine Erfrischung.
Perfekt: In den Saunen soll Ruhe sein – so die lesbaren Hinweise.
Überwiegend finden die Gäste das erfrischende Nass dort, wo sie es auch erwarten. Eine Ausnahme bildet die Aufgusssauna im Obergeschoss. Hier haben die Gäste die Wahl, erschöpft vom Aufguss zwei Treppen nach unten zu gehen und sich im Erdgeschoss zu erfrischen oder über die großzügige Dachterrasse den Weg zur Steinsauna zu gehen, bei der sich auch zwei Duschen und eine Eimerdusche befinden.
Neben dem auf der Dachterrasse befindlichen warmen Außenpool steht zwar eine Dusche, die allerdings aufgrund ihrer technischen Raffinessen kaum zur Abkühlung geeignet ist. Vier oder fünf verschiedene Duschprogramme stehen auf dem Programm. Diese sind allerdings eher ein Erlebnis, wenn man aus dem Pool kommt oder dort hinein möchte. Schade, dass hier eine einfache Dusche fehlt.
Im Erdgeschoss indes sind sowohl im Umfeld der Aufgusssauna als auch hinten bei den Dampfbädern ausreichende Möglichkeiten sich zu erfrischen. Dem eingangs erwähnten Preisniveau entsprechend haben die Gäste auch Zugriff auf Eis, das in der Eisgrotte abgeholt werden kann.
Die beiden Tauchbecken kamen am Besuchstag eher normal temperiert daher. Ein gewisser Eisescharakter fehlte an diesem Tag.
Angenehm ist, dass die Gäste kaum beim Duschen in die Schranken gewiesen werden. Jeder kann allein entscheiden, wie lange das Wasser läuft oder auch nicht.
Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich der sehr große Innenpool.
Im Obergeschoss befindet sich in dem Umkleidebereich und der Aufgusssauna ein Ruheraum mit bequemen Liegemöbeln. Dem Hinweis an der Tür nach ist hier Ruhe angesagt. Demzufolge ist es auch nahezu verständlich, wenn hier die Beleuchtung eher dunkel gehalten ist. Wer lesen möchte, sollte sich mit einer Lampe oder einem E-Book-Reader versorgen. Tatsächlich haben wir hier aber auch Gäste angetroffen, die ungeniert mit Zeitungen raschelten.
Weitere Möglichkeiten sich niederzulassen finden die Gäste im Hauptbereich der Anlage, die von einem großen Glasdach und Glaswänden umgeben ist. Aufgrund des steten Geplätschers des Wassers vom oben erwähnten großen Innenpool ist Ruhe hier nur eingeschränkt verfügbar. Zu Beginn unseres Aufenthaltes hatten wir uns gegen einen Platz an dieser Stelle entschieden, da die Luft hier enorm stickig und ermüdend war. Im Laufe des Tages hat sich das Klima hier allerdings deutlich verbessert – auch dank der immer wieder geöffneten Dachfenster.
Da uns als Erstbesucher nicht klar war, ob man am Tisch bedient wird oder die Bestellung am Tresen aufgibt, standen wir für gute 5 Minuten am Tresen und wurden von den beiden Damen des Service zunächst mit Nichtachtung gestraft. Die einzige Dame, die für die Versorgung der Tische zuständig war, sah sich offensichtlich nicht zuständig. Und die andere Dame am Tresen fühlte sich offensichtlich nicht angesprochen. Erst am Ende der 5 Minuten rang sich die Dame hinter dem Tresen – ohne eine Frage von uns - den Hinweis ab, dass am Tisch bedient wird. Kein guter Einstand.
Tatsächlich dauert es aber auch nur 3 Minuten, dass die für die Versorgung der Tische zuständige Dame uns im Außenbereich entdeckte und unseren Wunsch aufnahm. Zwei bestellte Salate kamen nach ca. 25 Minuten. Da diese offensichtlich nicht aus der Kühlung kamen und wohl frisch zubereitet wurden, ist die Wartezeit in Ordnung. Preislich und geschmacklich waren die Salate sehr gut.
Das 0,5 Radler war allerdings mit 4 Euro deutlich über dem Preisniveau des Wettbewerbs und im Nachhinein inakzeptabel überteuert.
Einen Garten oder ähnliches zu ebener Erde kann das Bäderhaus nicht vorweisen. Die schon weiter oben erwähnte Dachterrasse ist angenehm gestaltet und vermittelt durch den Einsatz von viel Grün dennoch einen Bezug zur Natur. Nicht unerwähnt bleiben sollen hochwertige Pflanzen im Innenbereich, die des Gastes Augen erfreuen.
Kritisch muss das fehlende Treppengeländer auf der rechten Seite vom Obergeschoss zum Erdgeschoss erwähnt werden. Wie oben geschildert, suchen zahlreiche Gäste nach einem Aufguss in der Sauna im Obergeschoss die Duschen im Erdgeschoss auf. Diese körperlich schon erschöpften Gäste haben aber keine Möglichkeit bei entsprechendem Gegenverkehr sich auf der rechten Seite der beiden Treppen festzuhalten.
Der hohe Eintrittspreis muss sicherlich auch im Kontext zum Umfeld der Kuranlage gesehen werden und reiht sich hier entsprechend ein. Die eingangs erwähnten Geschenke – wenn auch der Werbung des Herstellers dienend – relativieren das Preisniveau. Aber auch ohne diese Geschenke ist der Eintrittspreis aus unserer Sicht angemessen für die dargebotene Leistung.
Schwachstelle Nummer 1 der Anlage ist der fehlende Lift zwischen den beiden Etagen. Gerade Ältere, die hier zur Kur oder zum Genießen sind, wird dieser Punkt verärgern. Nummer zwei ist die fehlende Dusche neben der Aufgusssauna im Obergeschoss. Daher verdient die Anlage fast die volle Punktzahl:
Lucy (Freitag, 29 Oktober 2021 09:26)
In dieser Sauna werden Masken-Atteste nicht akzeptiert. Obwohl im Saunenbereich die Liegen nur 5-10 cm auseinander stehen und in den Saunen 15 und mehr Leute ohne Maske dicht auch dicht sitzen, wurde es mir - trotz Maskenattest - nicht erlaubt ohne Maske die Treppe hoch zum Sauna-Bereich zu gehen. Das Treppenhaus ist breit und war menschenleer. Ich denke, das war mein letzter Besuch dort.