61231 Bad Nauheim, Therme am Park

Achtung!

Diese Anlage wurde zum 26.12.2015 geschlossen. Und das ist auch gut so!

Kostenfreie Parkplätze, sofern eine Tageskarte gelöst wird. Eine Katastrophe ist bei unserem Sauna-Test indes der Zustand des Parkplatzes. Überall tiefe Löcher. Mit wenig Aufwand könnten diese geschlossen werden. Offensichtlich ist es den Betreibern egal, ob sich die Gäste auf dem schlecht beleuchteten Parkplatz die Beine brechen.

 

10 bis 23 Uhr am Samstag

Tageskarte Sauna 16 € – wir finden am Ende völlig überteuert. Negative Überraschung schon zu Beginn: Der Gutschein aus dem Saunaführer wird nicht an so genannten Thementagen akzeptiert. Zu den Thementagen weiter später.

Das System ist recht pfiffig: Über die Schrank-Nummer sucht man sich die Kabine. Von dort ausgelangt man dann zur Kabine. Eine Katastrophe ist indes das Schlüsselband: Am Schlüsselband hängt noch ein klassischer Schlüssel. Allerdings fehlt die entsprechende Aufbewahrungsbox. Und noch viel schlimmer! Der Schlüssel kann nicht einmal gedreht werden sondern steht im rechten Winkel zum Schlüsselband in Verlängerung zum Unterarm oder zur Hand. Nicht nur der Schlüssel sondern auch der Chip heizen sich während der Sauna enorm auf. Daher sieht man bei unserem Sauna-Test auch kaum Gäste, die das Schlüsselband am Arm tragen. Zudem ist das Schlüsselband zu knapp bemessen, als wenn Kinderarme als Muster herhalten mussten.

Eine kleine Biosauna, eine kleine 90° Sauna, eine kleine Rosensauna und eine große 90°-Aufguss-Sauna. Das war’s schon. Die Rosensauna kommt allerdings nicht an den Rosenraum in der Salü in Lüneburg heran. Dieser ist wohl immer noch konkurrenzlos. Die Bänke hier in Bad Nauheim sind lobenswert breit und erlauben auch das bequeme Platzieren der Füße der weiter oben Sitzenden.

Gleichwohl die Sauna schon ab 10 Uhr geöffnet hat, finden Aufgüsse erst ab 13 Uhr – und dann jeweils zur vollen Stunde – statt. Die Aufgüsse sind OK. Geeiste Zitronen- und Orangenscheiben wurden bei unserem Sauna-Test nach einem Aufguss lieblos auf einem Frühstücksteller nach der Sauna auf einem Bistrotisch platziert. Das war’s dann aber auch. Weitere Zugaben waren dann von 14 bis 19 Uhr nicht mehr zu entdecken. Kiwi-Eis-Aufguss gab’s an diesem Tag gleich zweimal – wie einfallslos.

Gegenüber der großen Aufguss-Sauna, in der an diesem Tag circa 70 Menschen saßen, befindet sich der größte Raum zum Duschen. Ganze 4 konnten an einer Hand abgezählt werden. Das ist eindeutig zu wenig. Entsprechende Schlangen sind vorprogrammiert. Besonders ärgerlich ist, dass bereits seit mehreren Tagen deutliche Temperaturen oberhalb von 0° herrschten und dennoch an diesem ereignisreichen Thementag die 2 Außenduschen abgestellt waren. Der Insider mag nun einwenden, dass gegenüber den beiden kleineren Saunen ebenfalls eine Duschmöglichkeit besteht. Allerdings ist der Weg von der Aufgusssauna dorthin viel zu weit. Bei dieser zweiten Duschmöglichkeit befindet sich auch ein schönes Tauchbecken. Außen kann der Gast in eine Betonzisterne steigen, die vom Teich gespeist wird.

Gegenüber der Aufgusssauna und direkt neben dem Duschraum befindet sich der einzige Ruheraum mit insgesamt 8 Liegen. Ruhe sucht der Gast hier vergebens. In dem Raum geht es zu wie in einem Taubenschlag. Ständig laufen bei unserem Sauna-Test die Gäste hinein und hinaus; beispielsweise auch, um ihre Taschen hier abzustellen und sich daraus zu versorgen.

Damit die Luft in diesem Raum halbwegs erträglich ist, werden die Fenster geöffnet. Vor den Fenstern finden allerdings wahre Völkerwanderungen statt, um von einer Sauna zur anderen zu gelangen. Selbstverständlich wechseln die draußen wandernden Gäste auch das eine oder andere Wort, das durch die geöffneten Fenster an die Ohren des Ruhe suchenden Gastes drängt. Die nur mit sehr viel Mühe geräuscharm zu schließenden Türen in der gesamten Anlage tragen ebenfalls nicht dazu bei, dass die im Ruheraum weilenden Gäste zur ersehnten Ruhe gelangen.

 

Weitere 4 Liegen befinden sich im Durchgangsbereich gegenüber den Fußbädern. Ruhe findet hier natürlich niemand. Selbst der Lesende schaut immer wieder von seinem Buche auf, um sich von den vorbei laufenden Menschen ablenken zu lassen (Urinstinkt des Menschen).

Offensichtlich wurde das Manko der Anlage in diesem Punkt bereits von der Geschäftsleitung erkannt. Daher prangt ein großes Schild gleich im Eingangsbereich, das auf die weiteren Ruhemöglichkeiten im Bereich der Therme (Schwimmbad) verweist. Allein schon die Entfernung dorthin hat uns abgeschreckt diesen Weg zu beschreiten. Möglicherweise ist ja hier die ersehnte Ruhe zu finden.

 

Da die Liegen im Ruheraum sehr großzügig gestellt sind und einige Auflagen dort noch herumstanden, dauerte es nicht lange, bis diese Auflagen auf dem Fußboden ausgebreitet wurden, um erschöpften Leibern eine Ruhestadt zu geben.

 

Lobenswert an diesem Ruheraum ist die Beleuchtung für den lesefreudigen Besucher.

Über die geschlechterspezifischen Duschen in der Therme führt der Weg durch das Bistro hin zum Saunabereich. Dies lässt darauf schließen, dass der Saunabereich erst viele Jahre nach der eigentlichen Therme erbaut wurde. Aber dazu später. Offensichtlich hat der Gastronomiebereich hier einen guten Ruf. Wie sonst ist es zu verstehen, dass sich ein Großteil der weit über 70 Gäste an dem heutigen Tag hier aufgehalten haben? Zumindest die auf unserem Heimweg hier gesehenen Buffets sprachen für sich.

 

Exkurs: Thementag

Der beim Einchecken kategorisch abgelehnte Gutschein aus dem Saunaführer hat auf jeden Fall die Stimmung deutlich nach unten bewegt. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an diesen Thementag. Ausweislich der ausgelegten Flyer beginnt dieser erst um 20 h und dauert bis 24 h. Wir waren morgens schon um 10:30 Uhr dort. Wir haben auch angeboten, dass wir etwas dazu zahlen, gleichwohl der Thementag ansonsten für andere Gäste kostenfrei ist. Auch das wurde abgelehnt. Offensichtlich nimmt man es hier mit neuen Gästen nicht so ernst und verschreckt diese lieber. Vermutlich haben die Betreiber noch nicht verstanden, dass der Saunaführer eben auch bisher nicht erschlossene Gäste anlocken soll. Mit Aktionen wie diesen – losgelöst von allem anderen – werden sicherlich keine neuen Gäste erschlossen.

 

Für alle anderen, die diese Anlage kennenlernen möchten, sei erwähnt, dass der Thementag immer am 2. Samstag im Monat stattfindet. Nun zum eigentlichen Thementag: er stand diesmal unter dem Motto Lange-Polar-Nacht. Zu diesem Zweck wurde die Anlage mit Kerzen und Standfackeln dekoriert. Wie empfanden das als keine Besonderheit sondern als Selbstverständlichkeit gegenüber den Gästen, die an einem Samstag (der Umsatztag in der Woche schlechthin) ausgiebige Erholung suchen. Ohne diese Fackeln stünden die Gäste auch ziemlich im Dunkeln …

 

Mit dem Aufguss um 20 Uhr startete dann die Veranstaltung. Über 70 Leute saßen in der Aufguss-Sauna und warteten auf das, was geschehen sollte. Zum Zwecke eines guten Aromas wurden diesmal Würstchen auf die Steine gelegt und sodann mit klarem Wasser übergossen. Bei aller Liebe für das Essen von Fleisch: wie tief muss die Menschheit noch sinken, um derlei Geschmackloses zu erleben? Auch wenn es nur ein Dutzend Würstchen war; auch dafür musste ein Tier sterben. Verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln sieht anders aus. Diese Würstchen wurden später entsorgt. Nach dem Aufguss wurden dann anderswo fettig gebratene Würstchen-Drittel mit Senf serviert.

 

Der erste Aufguss war bei unserem Sauna-Test somit weniger durch einen bezaubernden Duft geprägt als denn durch das Gelaber der 2 Aufgießer. In Erfahrung bereits vergangener 9 ½ Stunden in dieser Anlage an diesem Tag haben wir es fast schon als Drohung empfunden, als dann noch eine Verlosung beworben wurde, bei der ein Tagesgutschein in Aussicht gestellt werden sollte. Ich wollte fast schon rufen: „Unseren geben wir gern dazu!” doch ich habe es gelassen.

 

Wir sahen in diesem Thementag und das Brimborium darum eher keinen zusätzlichen Gewinn. Der Fairness halber muss erwähnt sein, dass für diesen Thementag kein separates Entgelt zu entrichten ist und die Sauna eine Stunde länger offen ist. Sonderpreise zu den Angeboten im Gastronomiebereich und zu Themenmassagen sollen zudem den Wert dieser Veranstaltung darstellen.

Die Gartenanlage spricht für sich. Auch hier ist die Liebe zum Detail zu erkennen. Sogar dem passionierten Raucher wird die Möglichkeit gegeben regengeschützt seiner Last zu frönen. Insekten und Vögel fühlen sich hier wohl. Große Insektenwände zeugen gelebter Verantwortung für diese Lebewesen. In greifbarer Nähe badeten ausgelassen die Amseln. Sogar ein Eichhörnchen huschte unter den Pflanzen entlang. Draußen findet der Gast ganze 4 Liegen. Man darf gespannt sein, welche Kämpfe darum im Sommer stattfinden.

Der mit hochwertigen Materialien erbaute Saunakomplex erinnert aufgrund seiner modularen Bauweise zuweilen an Containersiedlungen wie beispielsweise bei der Bundeswehr im Kosovo. Es sind viele Türen zu bewegen; in der kalten Jahreszeit wechselt man ständig von drinnen nach draußen und umgekehrt.

 

Auch die Dekoration lässt erkennen, dass die Betreiber nur hochwertiges verwenden. Das verdient ausdrücklich ein dickes Lob. Ebenfalls die ausreichend angebrachten Wanduhren.

 

Eine Herrentoilette ist bei einer Spitzenbelegung von über 70 Personen eindeutig zu wenig. Da tröstet es auch nicht, dass der Besucher dieser Örtlichkeit auch hier wiederum hochwertigste Materialien verarbeitet sieht und sich daran erfreut.

 

Noch ein Wort zum Schwimmbad: familienfreundlich scheint es nicht zu sein; um 10:30 Uhr am Samstag waren hier ausschließlich Gäste 60+ zu finden. Wasserspaßmöglichkeiten sucht man hier vergebens.

Insgesamt fanden wir diesen Tag als einen der unerfreulichsten, den wir seit langem erlebt haben. Wir werden auf keinen Fall dort wieder hinfahren.

 

Unsere Bewertung:

 

 

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Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Nauheimsauna (Dienstag, 20 Februar 2018 23:23)

    Die Therme ist seit Anfang 2017 geschlossen